Gearing

Das Gearing ist der Verschuldungsgrad eines Unternehmens und wird auch ‚debt to equity‘ oder ‚leverage ratio‘ genannt.
Für die Beurteilung der finanziellen Stabilität ist diese Kennzahl von hoher Bedeutung. Das Gearing betrachtet, im Zusammenhang mit dem Eigenkapital, die zinstragenden Verbindlichkeiten. Es zeigt demnach das Verhältnis zwischen Fremd- und Eigenkapital. Zum Vergleich: Die Eigenkapitalquote betrachtet alle Verbindlichkeiten.

Je niedriger das Gearing, desto geringer ist die tatsächliche Verschuldung des Unternehmens

Es gilt: Je höher das Eigenkapital, desto niedriger ist das Gearing. Besitzt das Unternehmen mehr liquide Mittel als Finanzverbindlichkeiten, so ist es als schuldenfrei anzusehen. Das Ergebnis weist in diesem Fall eine negative Zahl auf. Demnach wird das Verhältnis zwischen Nettofinanzverbindlichkeiten (Finanzverbindlichkeiten abzüglich flüssiger Mittel) und Eigenkapital berechnet.

Dabei ist ein Gearing zwischen 10 % und 50 % als gut anzusehen. Aus Rendite/Risiko Sichtweise ist ein Gearing von 10-20% ideal. 70 % sollten nicht überschritten werden! Ein hoher Verschuldungsgrad erhöht das Kreditrisiko und den Vermögensverlust für Eigenkapitalgeber und Gläubiger. Ein weitere negativer Nebeneffekt wäre der höhere Zinsaufwand. Die Gewinnschwelle steigt mit dem zusätzlichen Zinsaufwand und wird somit später erreicht. Die Praxisregel besagt, dass das Fremdkapital nicht mehr als das Doppelte des Eigenkapitals betragen sollte. Da der Verschuldungsgrad von Unternehmen typischerweise branchenabhängig ist, sollten nur Unternehmen der selben Branche anhand dieser Kennzahl verglichen werden.

    \[ \boxed{\mathrm{Gearing=\frac{Finanzverbindlichkeiten-Liquide~Mittel}{Eigenkapital}}}\ \]