Bewertung von Wachstumsaktien

Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) und das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) eignen sich aus diversen Gründen nicht zur Bewertung von Wachstumsaktien. Stattdessen kann der Efficiency Score bzw. die Rule of 40 angewendet werden.

 

Efficiency Score / Rule of 40

Mit dieser Bewertungsmethode lässt sich die Effizienz des Unternehmenswachstums und damit die Qualität des Geschäftsmodells einschätzen. Bei dieser Unternehmensbewertung gibt es nur eine Regel: Die kombinierte Wachstumsrate und Profit-Marge sollte 40 % übersteigen. Je höher die Bewertung, desto besser ist das Geschäftsmodell.

Efficiency Score (%)  = Umsatzwachstum TTM (%) + FCF-Marge TTM (%)

 

Nicht nur Wachstumsaktien, sondern such Softwareunternehmen und digitale Plattform-Unternehmen können damit bewertet werden. Erstmalig, im Jahr 2015, begannen US-Kapitalgeber die Rule of 40 als schnelle Benchmark für SaaS-Unternehmen (Software as a Service) zu verwenden. Für die Berechnung verwendet MEIN AKTIENMARKT den Free Cashflow (FCF), da dieser nicht mit Bilanztricks manipulierbar ist.

 

 

Bedeutung der Rule of 40

Ein Start-up-Unternehmen, welches um 60 % im Jahr wächst und eine negative Cashflow-Marge von 20 % aufweißt, ist noch akzeptabel. Die 40 % – Marke bedeutet, dass Unternehmen in der Theorie kein externes Geld mehr benötigen, um das Wachstum zu finanzieren. Im Zeitverlauf sinkt tendenziell diese Kennzahl mit wachsender Unternehmensgröße. Erfahrungsgemäß, sinkt der Efficiency Score in den 2 Jahren nach dem IPO um 10 Prozentpunkte. Aus diesem Grund ist es wichtig, den Efficiency Score regelmäßig zu überprüfen. Nur wenige Firmen können diesen Score dauerhaft hoch halten.

 

 

Bewertung des Aktienkurs in Abhängigkeit der „Rule of 40“

Wird das Ergebnis des Efficiency Score mit der Kennzahl EV/Sales in einem Diagramm eingetragen, lassen sich Unter- bzw Überbewertungen erkennen. Liegt das Ergebnis über der Trendlinie deutet dieses auf eine Überbewertung hin. Das Diagramm ist in unserem Wallpaper_Graphen dargestellt.